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Das Androgyne und die Macht. Geschlecht und Machtapparat in der Sowjetunion der 1920er-30er Jahre

In der sowjetischen Kultur der 1920er und 1930er Jahre lässt sich eine Tendenz zur Vermännlichung der Frau bzw. zur Effeminierung des Mannes in verschiedenen Formen der künstlerischen Repräsentation beobachten. Anhand von Beispielen aus bildender Kunst (Malerei und Plakatkunst), Film und Literatur beschäftigt sich das Projekt mit Formen von Unschärfe und Durchlässigkeit der Geschlechterdifferenz. In einem weiteren Horizont setzt sich die Dissertation mit dem Bedingungsverhältnis von (androgynen) Geschlechterkonzepten einerseits und der Repräsentation und Codierung von politischer Macht andererseits auseinander. Besonders wichtig sind für das Dissertationsprojekt in diesem Zusammenhang der Emanzipationsprozess der Frauen in der stalinistischen Sowjetunion und die Geschlechterverhältnisse. In einem weiteren Sinne konzentriert sich die Arbeit auf die Instrumente der politischen Macht, mit denen der sowjetische Mythos konstruiert wird, und auf das Phänomen des „Androgynen“ (bzw. der Aufhebung der Geschlechterdifferenz), das man in der politischen Propaganda und der Massenkultur der Zeit beobachten kann. Dazu sollen verschiedene Beispiele aus den Parteidokumenten, den politischen Regelungen und Vorschriften für Kultur (Agitationspropaganda), den Massenmedien und der visuellen Kunst (politische Ikonographie, Film, bildende Kunst) als Forschungsgrundlage dienen.

Initiativkolleg "Europäische historische Diktatur - und Transformationsforschung"
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