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Die extreme Rechte in Bessarabien 1918-1944

Das Dissertationsprojekt befaßt sich mit den von 1918-1944 in Bessarabien aktiven rechtsextremen Gruppierungen und Parteien. Im Mittelpunkt steht hierbei die Herausarbeitung der Mitgliederstruktur speziell der beiden größten dieser Bewegungen, der Legionärsbewegung und der National-Christlichen Bewegung bzw. Partei, und damit die Frage ihrer sozialen Verankerung im ländlichen Raum. So soll etwa die Entwicklung der Legionärsbewegung von einer zunächst überwiegend im akademisch-universitären Umfeld verankerten Jugendbewegung hin zu einer auf breiteste gesellschaftliche Schichten abzielenden Massenbewegung herausgearbeitet werden. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die von der Legion, aber auch die von den übrigen rechten Bewegungen angewandten Propaganda- und Mobilisierungsformen von Interesse und einander vergleichend gegenüberzustellen.

Fehlen tiefgreifende Untersuchungen zur L.A.N.C., die Vorläuferbewegung der legionären „Eisernen Garde“ war, fast gänzlich, so richtet sich der Fokus in den vorliegenden Abhandlungen zur Eisernen Garde fast ausschließlich auf deren intellektuelle und politische Führungskader und die ideengeschichtliche Entwicklung dieser Bewegung, wobei sich die Perspektive zudem meist auf Bukarest und einige wenige Mittelzentren (Cluj, Iaşi) beschränkt. Im Gegensatz dazu folgt das hier skizzierte Projekt einem dezidiert regionalgeschichtlichen Ansatz und hat damit die zusätzliche Zielsetzung, einen Beitrag zur Aufarbeitung der regionalen Zeitgeschichte des rumänischen Staates und seiner Gesellschaft der Zwischenkriegszeit zu geben

Als zentrale Quellengrundlage der Dissertation dienen Bestände in den staatlichen Archiven von Chişinău, Bukarest, Iaşi, Ismail, Tschernowitz (und evtl. Moskau). Insbesondere in den Archiven der ehemaligen Sowjetunion hat sich - bei einer heute weitgehend liberalen Handhabung archivgesetzlicher Bestimmungen - viel relevantes Material erhalten; darunter fallen etwa die von den Präfekturen, der Geheimpolizei, der Gendarmerie und sonstigen zivilen oder militärischen Behörden erstellte Situationsberichte zur inneren Lage, Akten zur Überwachung der Tätigkeit der Parteien und Bewegungen, Personendossare oder auch Zeitungsausschnitte. Umfangreich erhaltenes Material zur Überwachung der Legionärsbewegung aus den Jahren 1941-44, welches der Forschung bislang nicht zur Verfügung gestanden ist, hat eine Ausweitung des ursprünglich auf die Zwischenkriegszeit beschränkten Dissertationsprojekts auch auf die Kriegsjahre für angebracht erscheinen lassen.

Initiativkolleg "Europäische historische Diktatur - und Transformationsforschung"
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