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Das Streben des italienischen Faschismus nach einer Vorbildrolle

Am 24. Oktober 2011 hielt Prof. Carlo Moos (Universität Zürich) einen Vortrag im Rahmen des IK zum italienischen Faschismus und seiner Vorbildrolle.

Der Vortrag orientierte sich an drei Kernfragen. Zunächst wurde nach dem Transfer der faschistischen Ideologie von Italien nach Europa und ihrer chronologischen Veränderung gefragt. Die zweite Frage widmete sich der gegenseitigen Beeinflussung von deutschem Nationalsozialismus und italienischem Faschismus und dem Vergleich der beiden autoritären Regimes in der Forschung sowie auch in der Erinnerungspolitik. Und schließlich besprach Carlo Moos in einem dritten Teil die Rolle der katholischen Kirche im faschistischen Italien.

Der breite Überblick, den Carlo Moos in seinem Vortrag bot, vermittelte einen Einblick auf die Ziele und Vorstellungen des Faschismus unter Mussolini sowie deren Umsetzung (Italianisierung, Rassengesetze, Faschismus als modo di vita, imperiale Politik etc.), und seine internationale Vorbildfunktion (v.a. bezüglich des Korporativismus). Besonders die Rolle der Katholischen Kirche in Verbindung mit den Rassengesetzen sowie der Umgang mit der faschistischen Vergangenheit in Italien – vor allem während der Regierungszeit Silvio Berlusconis - lieferten interessante Einblicke und Diskussionsgrundlagen.

Workshop "Visual History / Visual Culture"

Am 26. und 27. Mai 2011 fand in Zuge der Workshop-Reihe des Initiativkollegs der dritte Workshop ”Visual History / Visual Culture” statt.

Die Veranstaltung setzte sich mit der sozialen, politischen und kulturellen Funktion von Bildern auseinander. Dabei wurde vorrangig der Wechselwirkung von visuellen Medien und Macht nachgegangen. Die Gastvortragenden befassten sich in ihren Voträgen mit  Bildern als historische Quellen sowie mit ihrer Rolle als Erinnerungs- und Mythenproduzenten.

5th Annual Graduate Conference in European History (GRACEH 2011), 28-30.April 2011

Die fünfte Graduate Conference in Europe History fand 2011 am European University Institute (EUI) in Florenz statt. An ihr nahmen die Kollegiaten Katharina Ebner und Florian Kührer als Vortragende teil. GRACEH wurde 2007 in Zusammenarbeit von mehreren europäischen Universitätsinstituten ins Leben gerufen, mit dem Ziel jungen Historikern ein trans-nationales und generationenübergreifendes Disussionsforum zu aktuellen Themenfeldern in den Geschichtswissenschaften zu bieten. 2011 wurde die Tagung gemeinsam vom European University Institute Florenz (EUI), der Central European University Budapest (CEU) und der Historisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien organisiert und stand unter dem Thema "Transfer and Demarcations". Die zentrale Fragestellung der Tagung beschäftigte sich mit einem entscheidenden Element in allen Transferprozessen: dem Aspekt der Abgrenzung. Primäres Interesse erhielt somit also die methodische wie empirische Annäherung an Entfremdung und Herauslösung während oder nach Transferprozessen.

Workshop „Portugal unter Salazar, Österreich unter Dollfuß/Schuschnigg, Ungarn unter Gömbös: Vergleich und Kontinuitäten heute“

Am 17. und 18. März 2011 fand der erste von vier für das Sommersemester 2011 geplanten und von den KollegiatInnen des Initiativkollegs „Europäische historische Diktatur- und Transformationsforschung“ organisierten Workshops statt.

António Costa Pinto vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Universität Lissabon, Anton Pelinka, an der Central European University Budapest tätiger Politikwissenschaftler, und József Vonyó, Zeithistoriker an der Universität Pécs (krankheitsbedingt verhindert; Paper wurde verlesen), folgten der Einladung der KollegiatInnen, ihre Thesen zum Thema „Portugal unter Salazar, Österreich unter Dollfuß/Schuschnigg, Ungarn unter Gömbös: Vergleich und Kontinuitäten heute“ vor dem IK zu präsentieren und anschließend gemeinsam zu diskutieren.

Ziel des Workshops war es, durch die länderspezifischen Analysen der Gastvortragenden zu den autoritären Regimen in Portugal unter Salazar, Österreich unter Dollfuss/Schuschnigg, sowie Ungarn in der Regierungszeit von Gömbös in der Horthy-Ära einerseits gemeinsame Strukturelemente der Herrschaftssysteme in diesen drei Ländern zu identifizieren, darüber hinaus aber auch deren Kontinuitäten in den jeweiligen politischen Systemen heute aufzuzeigen.

Als Leitfrage sowohl für die Vorträge als auch für die anschließende Diskussion diente zum einen die Frage nach dem Vorbildcharakter des italienischen Faschismus vor allem hinsichtlich der Etablierung korporativer Vereinigungen als zentrales Element gesellschaftlicher Ordnung sowohl des Salazar- als auch des Dollfuss-Regimes, während zum anderen die wichtige Rolle der katholischen Kirche bzw. des politischen Katholizismus als Ideologieträgerin und Bündnispartnerin in den autoritären Systemen der drei im Zentrum stehenden Länder analysiert werden sollte. In einem letzten Schritt wurden die gegenwärtige politische Situation und die rückblickende Bewertung der autoritären Regime durch die jeweiligen demokratischen Gesellschaften heute diskutiert und im Zuge dessen auch Kontinuitäten und Rückgriffe auf einzelne Elemente der jeweiligen autoritären Herrschaft in der portugiesischen, österreichischen und ungarischen Politik veranschaulicht.

„Legitimation und Protest“: Tagung am 23. und 24. September 2010 in Berlin

Zwei Kollegiaten (Musil und Zielinski) nahmen als Gäste an der Tagung teil, die vom Deutschen Polen Institut (DPI) organisiert und von der Polnischen Akademie der Wissenschaften mitorganisiert wurde. Im Zentrum der Veranstaltung standen die Fragen, was Populismus ist und inwieweit dieser Begriff in Polen anwendbar ist, nach rechtsradikalen Tendenzen in Polen und Ungarn, nach unterschiedlichen Protestformen und Protestbewegungen und deren Zusammenhang mit Transformation und Demokratisierung. Für die Kollegiaten ergaben sich interessante Vergleichsmöglichkeiten, etwa der Bezug zwischen Transformation und Zivilgesellschaft in Polen und Spanien. Offen blieb die Frage, wie die rechtsextremen/nationalistischen/populistischen und Protestbewegungen in Ostmitteleuropa in Bezug auf ihre Auswirkungen einzuschätzen seien. Die Tagung fand in den Räumen der hessischen Landesvertretung statt. Ein Tagungsband soll im kommenden Jahr erscheinen.

Vortrag von Prof. Herlinde Pauer-Studer im IK mit anschließender Diskussion: „Transformationen der Normativität: Das NS-System aus dem Blickwinkel der Moralphilosophie“ am 28. Juni 2010

Prof. Pauer-Studer, Institut für Philosophie der Universität Wien, präsentierte ihre interdisziplinäre Arbeit (eine Kooperation mit der New York University), die eine Brücke schlägt zwischen Geschichtswissenschaft und Philosophie. Sie schilderte insbesondere die Art der Verzerrung, Nachahmung und Karikierung moralischen Handelns im NS-System: Es mache aus philosophischer Sicht keinen Sinn Letzteres in die Sphäre des metaphysisch Unfassbaren jenseits aller Moral zu transferieren. Das NS-System sei keine Amoralität im klassischen Sinne, sondern eine Art der normativen Deformation gewesen. Es bediene sich moralischer und ethischer Versatzstücke, um sich selbst zu rechtfertigen, während es ganz wesentliche Elemente der Moral wie etwa das Tötungsverbot bewusst beiseite geschoben habe.

Dr. Eveline List und Mag. Peter Angerer: interner Vortrag mit Diskussion im IK am 14. Juni 2010

Dr. Eveline List, Historikerin und Psychoanalytikerin, tätig an den Instituten für Geschichte und Politikwissenschaft der Universität Wien, sprach über Dynamik der Massenpsychologie und ihre Wirksamkeit in Diktaturen. Mag. Angerer sprach zu seinem Diplomarbeitsprojekt "Entstehung, Herrschaftsmechanismen und Stabilität des stalinistischen Staates und deren (massen-)psychologische Voraussetzungen". Es waren dies großartige Anregungen und Hinweise für die Kollegiat/innen auf eine andere Art von Diktaturforschung - aus psychoanalytischer Sicht.

„Österreichische Zeitgeschichtetage“ 25.-28. Mai 2010 in Wien

Dieses Jahr trug die vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien organisierte Tagung den Titel „Update! Perspektiven der Zeitgeschichte“. Durch die im Zweijahresabstand abgehaltene Tagung soll der zeitgeschichtliche und interdisziplinäre Austausch in Forschung und Vermittlung intensiviert werden. Darüber hinaus dienen die ZGT schwerpunktmäßig sowohl der internationalen Vernetzung der österreichischen Geschichtswissenschaft, als auch der Nachwuchsförderung. Umso mehr freut es das IK-Diktaturforschung, daran teilgehabt zu haben. Denn besonders für junge WissenschafterInnen stellen die ZGT ein wichtiges Forum dar, eigene Arbeiten zu präsentieren sowie theoretische, methodische und praktische Aspekte der eigenen Wissenschaft zu diskutieren.Mehr dazu auf der Homepage des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien =>

 

Kongressbericht: Internationaler Kongress „Die franquistische Diktatur: Institutionalisierung eines Regimes“ vom 21. bis 23 April in Barcelona

Von Mag. Florian Musil

Vom 21. bis 23. April 2010 fand auf der Fakultät für Geographie und Geschichte der Universitat de Barcelona ein intensiver wissenschaftlicher Austausch zur Struktur des franquistischen Regimes von 1939 bis 1975 statt. Veranstaltet wurde der Kongress vom CENTRE D'ESTUDIS HISTÒRICS INTERNACIONALS / PAVELLÓ DE LA REPÚBLICA, in Zusammenarbeit mit dem dortigen Institut für Zeitgeschichte und der außeruniversitären Forschungseinrichtung Memorial Democràtic. Zu sechs Themenbereichen wurden mehr als 70 Beiträge von renommierten sowie Nachwuchswissenschaftlern aus ganz Spanien, Lateinamerika und anderen europäischen Ländern präsentiert. Jedes Themenfeld wurde mit einen längerem Einstiegsbeitrag durch jeweils einen renommierten Wissenschaftler eröffnet. Alle Beiträge des Kongresses werden diesen Herbst in einem Sammelband erscheinen.

Die Themenbereiche des Kongresses:

1. “Una, grande y libre”/ Politische Struktur und Organisation des Systems:

Der Speaker dieses Themas, der bekannte englische Franquismusexperte Paul Preston, schaffte es wegen der isländischen Vulkanwolke leider nicht mehr persönlich nach Barcelona. Sein Vortrag wurde jedoch vor Ort verlesen. Er handelte von den Beziehungen zwischen Franco und dem Königshaus der Bourbonen, dem Charakter des Franquismus als Königtum ohne König und der Entscheidung für Juan Carlos de Borbón als Nachfolger Francos an der Spitze des spanischen Staates. Die 13 hier vorgestellten Beiträge behandelten Themen wie die Repression durch die Brigada de Investigación Social (Politpolizei der Franquisten) oder durch das franquistische Wirtschaftssystem, die Beamtenkarrieren vom Franquismus bis zur Demokratie, die Machtgruppen im Franquismus und die Architektur der persönlichen Macht Francos, sowie das Zusammenspiel zwischen regionaler und nationaler Verwaltung.

2. „Muera la Inteligencia!“ / Die franquistische Bildungs- und Kulturpolitik:

Hier besprochene Bereiche:      

-Die Säuberungen des Schulsystems von der Mehrzahl der republikanischen Lehrer durch die Diktatur, damit einhergehend die Schwächung des öffentlichen Bildungssystems zu Gunsten der katholischen Schulen und der damit verbundene enorme Niveauverlust der Grundausbildung in Spanien.       

-Unterdrückung der Regionalsprachen im Schulsystem.         

-Die Zensur im Theater und auf dem Buchmarkt: So waren in den letzten 15 Jahren der Diktatur durchaus auch kritische bis linksgerichtete Theaterstücke zu sehen. Jedoch nicht in den großen Theatern, die die Massen unterhielten, sondern nur in kleinen ausgewählten Theatern der intelektuellen Eliten.     

-Der propagandistische Umgang mit dem Bürgerkrieg.            

-Säuberung der Bibliotheken und der Buchhandlungen von „subversiven“ Büchern zu Beginn der Diktatur.            

-Förderung der andalusischen Kultur in Film und Medien als spanische Leitfolklore.

3. “Productor, cabeza de familia y reina del hogar” / das Sozial- und Gesellschaftsmodell des Regimes:

Bei diesem Thema wurden vor allem die Geschlechterrollen im Franquismus besprochen. Gleich dem Regime selbst, das für einen starken Antiliberalismus mit strengen Hierarchien stand - als Gegenprogramm zur „chaotischen“ Demokratie – sollte die Familie von einem paternalistischen Herrscher der Familie Ordnung erhalten. Die Rolle der Frau war die „Königin des Haushaltes“, also über die Gerätschaften der Küche und der Haushaltsreinigung, aber auch des Haushaltsbudgets. Hier gingen die Franquisten, wie auch viele demokratische Gesellschaften dieser Zeit, davon aus, dass der Pater Familiae sich um die „Brötchen“ zu kümmern hat und darum nicht mit dem Haushalt belastet werden konnte. Doch mehrere Studien, die in diesem Themenbereich präsentiert wurden, beweisen, dass während des gesamten Franquismus aus wirtschaftlichen Gründen auch der Großteil der Frauen ganztags erwerbstätig war und daher das franquistische Geschlechterbild weitab jeder Realität stand.

4. „El pan de la España de Franco” / Die franquistische Wirtschaftspolitik:

In diesem Themenfeld steht bei einem großen Teil der Beiträge wieder die Repression im Zentrum (Arbeitsverbote und Zwangsarbeit). Weiters ging es um die Wirtschaftsliberalisierung durch den Opus Dei der 60er-70er Jahre, die in Spanien nach Jahren des Hungers für ein kleines Wirtschaftswunder sorgten und die spanische Gesellschaft verspätet ins 20. Jahrhundert führte. Sehr interessant war hier auch eine Studie der Universidad de Murcia zum Thema Ernährung, die sich mit den Hungerjahren nach dem Bürgerkrieg beschäftigt. Ähnliche Studien hatten sich bisher auf die Sterblichkeitsraten konzentriert. Diese Studie verfolgt nun die Größenentwicklung der männlichen Bevölkerung bei den Gesundheitskontrollen für den Militärdienst. Mit diesen Daten können die Wissenschaftler die Gebiete, wie auch die Zeitpunkte der größten Mangelernährung nach dem Bürgerkrieg eruieren.

5. „Centinela de Occidente” / Die franquistische Außenpolitik:

Zu diesem Themenfeld gab es natürlich die meisten internationalen Beiträge, mit einer großen inhaltlichen Breite. Z.B.:- Militärische Vorkehrungen auf den Kanarischen Inseln für einen eventuellen Angriff der Alliierten während des 2. Weltkriegs. 

-Schweizer und schwedischer Kriegstourismus während des Spanischen Bürgerkrieges.

-Die freiwilligen spanischen Arbeiter in Nazideutschland und deren Ausbeutung.

-Die spanisch-französischen Beziehungen nach dem 2. Weltkrieg.

-Die lateinamerikanisch-spanischen Beziehungen auf dem Gebiet des Kulturaustauschs, aber auch der Ideologieaustausch der Regime.

-Festlegung der Demokratie als Grundlage für eine Mitgliedschaft durch die EWG während der Beitrittsverhandlungen mit dem franquistischen Spanien (1961-1970).

6. „Santiago y cierra España” / der nationalistische Aspekt des Regimes und die Beziehung Kataloniens zum franquistischen Spanien:

Bei diesem Themenfeld wurde ausführlich das kastilische Nationalkonstrukt hinter dem Franquismus besprochen, das die Zeiten der reconquista gegen die Mauren und der conquista Lateinamerikas als Quelle des Nationalstolzes hervorhob. Mit diesen goldenen Zeiten Spaniens wurden auch typisch spanische Werte verbunden, wie Hierarchie, Disziplin, Dominanz und kriegerische Stärke. Der Franquismus versuchte nun diese alten Werte wieder herzustellen. Werkzeug dazu war die Säuberung der spanischen Kultur und Gesellschaft von ausländischen Einflüssen aber auch von den Einflüssen der nicht-kastilischen Nationen Spaniens. Diese negative Sicht des Auslandes hatte durchaus auch rassistische Züge. Für den Franquismus waren vor allem zu Beginn Demokratie, Liberalismus und linksgerichtetes Denken durchaus vergleichbar mit Erbkrankheiten, die es auszumerzen galt. Den Ursprung dieser „zersetzenden“ Erbanlangen sah man im Ausland. Spanien musste darum von diesen Erbanlagen gereinigt werden, um in seiner alten Größe erstrahlen zu können. Diese Ideologie war nicht zuletzt eine der treibende Kräft für die Massenerschießungen von republikanischen Zivilisten in und nach dem Bürgerkrieg.

Als Begleitprogramm gab es in den Räumlichkeiten der Fakultät für Geographie und Geschichte eine sehr empfehlenswerte Ausstellung des Foro por la Memoria aus dem kastilischen Segovia zur Repression im Regime Francisco Francos, mit dem Titel „La dictatura franquista: Cuarenta años de represión“. Die Autor/innen der Ausstellung vertreten die These, dass der Franquismus die Repression nicht nur als Überlebensstrategie anwendete, sondern, dass die Gewalt gegen den politischen Gegner der eigentliche Kern, das Fundament und der interne Grundmobilisator des Regimes war. Die Ausstellung spricht von fast 150.000 Menschen die den Erschießungen zum Opfer gefallen sind, einer halben Million politischer Gefangener, von denen Tausende im Gefängnis starben, sowie von Hunderttausenden Menschen, die mit Arbeitsverboten belegt waren.

Im Großen und Ganzen gab der Kongress in Barcelona einen sehr guten Überblick zum derzeitigen Forschungsstand zum franquistischen System. Darum ist der im Herbst erscheinende Sammelband zum Kongress auf jeden Fall zu empfehlen. Einziger Nachteil: viele der Beiträge sind auf  Katalanisch verfasst, doch sind diese mit einem guten Online-Wörterbuch (http://www.softcatala.org/) durchaus für alle, die des Kastilischen (Spanischen) mächtig sind, verständlich.

 

Eröffnungsfeier am 8. März 2010

Am 8. März 2010 wurde das Initiativkolleg „Europäische Historische Diktatur- und Transformationsforschung“ feierlich eröffnet. In den festlichen Räumlichkeiten der alten Kapelle des Universitätscampus in Wien, brachte Rektor Georg Winckler gegenüber den mehr als 70 anwesenden Gästen seine äußerste Zufriedenheit mit den neuen wissenschaftlichen „Kohorten“ der Initiativkollegs der Universität Wien zum Ausdruck. Prof. Oliver Rathkolb, Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte und Sprecher des Initiativkollegs, betonte in seiner Eingangsrede, dass die jungen WissenschaftlerInnen schon jetzt nach nur vier Monaten bewiesen haben, die Funktion einer wissenschaftlichen “Kohorte” zu erfüllen, versicherte aber, dass dies die Faculty des Kollegs nicht davon abhalten wird, sich intensive an der Forschung der Gruppe zu beteiligen und den DoktorandInnen mit der notwendigen Unterstützung zur Seite zu stehen. Prof. Rathkolb bat daraufhin die DoktorandInnen, sich selbst und ihre Projekte vor den Festgästen vorzustellen. Den Hauptteil der feierlichen Eröffnung bildete der überaus interessante Gastvortrag der verdienten Politikjournalistin Barbara Coudenhove-Kalergi über Autoritäre Strömungen damals und heute. Der Gastvortrag zeigte die sozialpolitischen und volkswirtschaftlichen Hintergründe für das Entstehen von Diktaturen im 20. Jahrhunderts auf und verwies auf die Gefahr, die die jetzige Wirtschaftskrise für die Demokratie bedeutet, denn diese zeitigt schon eine politischen Krise und trägt zum Wiedererstarken des Autoritarismus bei. Für Frau Coudenhove-Kalergi ist es ein gutes Zeichen, dass das Kolleg zu seiner Eröffnung nicht jemanden aus der Wissenschaft für den Gastvortrag eingeladen hat, sondern eben sie, eine Journalistin. Dies sei ein Zeichen, dass die Forschungsgruppe sich nicht in der wissenschaftlichen Welt versteckt, sondern mit einer großen Öffentlichkeit in Kontakt stehen will und so der gesamten Gesellschaft Nutzen bringen wird.
Nach dem Festvortrag ging es zum Empfang und einer Postersession gleich neben den Räumlichkeiten des IK. Die neun DoktorandInnen präsentierten ihre Projekte auf speziell für den Anlass erarbeiteten Posters.
Es war eine erfolgreiche Eröffnung, auf die nun drei hoffentlich erfolgreiche Jahre an Kollegarbeit folgen werden!

Initiativkolleg "Europäische historische Diktatur - und Transformationsforschung"
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