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Ideologietransfer des italienischen Faschismus: Die Rolle der katholischen Kirche in Österreich und Ungarn

Nach dem Zerfall der Doppelmonarchie stellten Österreich und Ungarn für Mussolinis Italien früh eine entscheidende Einflusssphäre im Donauraum dar, auf die es gemäß italienischen Interessen politisch einzuwirken galt. Die Stellung als zentraler Bündnispartner des Staates verlieh der katholischen Kirche in Österreich wie in Ungarn Bedeutung hinsichtlich einer diesbezüglichen politischen wie ideologischen Beeinflussung. Ob und auf welche Weise Elemente des italienischen Faschismus auf Regierungs- und Gesellschaftsebene übernommen wurden, schienen die Interessen der kirchlichen Vertreter, denen vorrangig an der Wahrung ihres privilegierten Status quo gelegen war, mitgestaltet zu haben. Das Dissertationsprojekt untersucht, inwiefern die römisch-katholische Kirche unter Papst Pius XI. (1922-1939) zu einer Rezeption ideologischer Transfers des italienischen Faschismus in Österreich und Ungarn beigetragen hat. Eine Analyse der Haltung der nationalen Episkopate sowie der vatikanischen Entscheidungsträger gegenüber der italienischen Einflussnahme gibt über den Verlauf der Transfers Auskunft und trägt so zur Identifizierung italofaschistischer Elemente in den autoritären Regimen Österreichs und Ungarns bei. Die Gegenüberstellung der Nachbarstaaten ermittelt länderspezifische Elemente, die für eine positive wie negative Rezeption ausschlaggebend waren und setzt sie in ihren historischen Bezugsrahmen.

Initiativkolleg "Europäische historische Diktatur - und Transformationsforschung"
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